Das Einnehmen einer ungewöhnlichen Perspektive ist
eine
ergiebige und motivierende Kreativitätstechnik. „Wie
würde Mr. Spock aus der Star Trek-Serie als gewinnorientierter
Webmaster vorgehen?“, könnte man zum
Beispiel
fragen. Die Antwort wäre ein strikt logisches und konsequentes
Vorgehen.
Schnelllebigkeit und scheinbares Chaos im Internet verleiten so manchen
gewinnorientierten Webmaster zum Handeln „aus dem Bauch
heraus“. Das mündet entweder im Setzen auf
unrentable Projekte oder im verführten Aufgeben durchaus
erfolgversprechender Ansätze. Beides ist nicht notwendig, denn
unsichere Rahmenbedingungen sind kein Grund, rationale Prinzipien
über Bord zu werfen, die dem Zufall auf lange Sicht haushoch
überlegen sind. Hilfreich sind da Vorbilder, die trotz
Unsicherheit betont logisch vorgehen und sich darin in einer
dynamischen Umwelt, wie dem Internet nicht beirren lassen. Wer bietet
sich da mehr an als Mr. Spock, das logische Wesen aus der Science
Fiction-Saga Star Trek?
Sicher, Spock ist kein Webmaster, aber das Einnehmen einer
ungewöhnlichen Perspektive ist eine ungemein ergiebige und
motivierende Kreativitätstechnik (genannt Bisoziation).
„Wie würde Spock als gewinnorientierter
Webmaster
vorgehen?“; ist hier die Frage. Eine
mögliche Antwort
könnte wie folgt aussehen.
Entscheidungstheorie als probates Mittel
Spock würde sich wahrscheinlich bewusst oder unbewusst der
Entscheidungstheorie bedienen. Diese zeigt auf, wie man auf logische
Weise
vorgeht, um komplexe Entscheidungen möglichst rational zu
treffen. Kern der Entscheidungstheorie ist die folgende Aussage: Kennt
man alle relevanten Informationen über
Umweltzustände, Handlungsalternativen und Konsequenzen des
Handelns, so kann man die zieldienlichsten Handlungen finden bzw. aus
diesen
Prämissen entsprechend die logischen Schlüsse ziehen.
Es gilt als
erstes, die Prämissen, auch Entscheidungsmodell genannt, zu
bestimmen.
Ziele festlegen: Gewinnmaximierung durch Websitebetrieb
Um rationale Entscheidungen zu treffen, muss man sich Klarheit
darüber verschaffen, was man überhaupt will. Ohne
eine Zielprämisse bliebe auch Mr. Spocks Handeln plan- und
eben ziellos. Die logischen Folgen wären mangelnde
Fokussierung, selbstverschuldete Unsicherheit und die Verpulverung der
eigenen Ressourcen.
Das übergeordnete Ziel in unserem Falle ist kurzum der
gewinnbringende Websitebetrieb. Es muss im konkreten Einzelfalle
allerdings schon ein bisschen spezifischer sein. Daher muss eine
Vorauswahl getroffen werden, auf welchem Felde dies passieren soll.
Blog, Ebook-Verkauf, nur Affili-Marketing, oder von allem bisschen
innerhalb eines Projekts? Anschließend ist, das Oberziel in
konkrete Unterziele und zeitliche Etappenziele zu gliedern, um dem
Handeln Struktur zu geben und eine Erfolgskontrolle zu
ermöglichen. Dies kann freilich erst geschehen, wenn Klarheit
über die weiteren Prämissen herrscht, also z. B. das
Betätigungsfeld noch weiter eingegrenzt wird, falls es nicht
u. U. ganz verworfen wird. Insofern ist die Zielsetzung revidierbar und
unterliegt einem Lernprozess.
Die Ziele können nur unter Berücksichtigung der
Rahmenbedingungen bzw. der relevanten Umwelt verwirklicht werden.
Gefordert ist daher eine systematische Branchenanalyse, die aufzeigt,
wo lohnenswerte Potentiale im anvisierten Betätigungsfeld
verborgen sind. Die klassische BWL kennt zwei Ansätze:
Entweder es werden Nischen mit wenig Konkurrenzdruck gesucht, in denen
hohe Margen bei relativ wenig (in absoluter Anzahl gleichwohl vielen)
Kunden locken, oder der Frontalangriff auf etablierte Konkurrenten im
Massenmarkt wird probiert, wobei man i. d. R. durch offerierte
Preisvorteile ein kleines Stück vom großen Kuchen
erobern will.
Für das Internetgeschäft sind eine Branchenanalyse
und das
Finden eines passenden Marktsegments leicht durchführbar. Da
im
Internet alles mit dem Traffic steht und fällt und dieser
zumeist
(noch) aus Suchmaschinen kommt, ist die Analyse der Anzahl von
Suchanfragen und der Werbeintensität bei bestimmten Keywords
am
wichtigsten – unabhängig welche Art des
Geschäfts man
wählt. Das Google AdWords Keywords-Tool
[https://adwords.google.com/select/KeywordToolExternal] bietet beides.
Dieses Vorgehen hat doppelten Charme: Einerseits können echte
Nischen gefunden werden, also Themen, die kaum beackert sind, oder
Keyword-Nischen für Allerweltsthemen, so dass man durch
spezielle
Keyword-Kombinationen dennoch in Suchmaschinen oben gefunden wird.
Handlungsalternativen: Alle zur Verfügung stehenden
Hebel ermitteln
Ziele verwirklichen sich bekanntlich erst durch den
persönlichen Einsatz im Rahmen der vorgegebenen Umwelt. Welche
Optionen einem dabei zur Verfügung stehen, hängt
davon ab, über welche Ressourcen, Fähigkeiten und
Kompetenzen man verfügt.
Ohne zu übertreiben kann man sagen, dass technologische
Aspekte
des Internetgeschäfts fast durchgehend kostenlos outgesourct
werden können. Es stehen Möglichkeiten zum
kostenlosen
Betrieb von beispielsweise Blogs, Onlineshops oder einfachen
Websitefunktionen (z. B. Kommentarfunktion) jedem offen, der auch
über kaum Programmierkenntnisse und finanzielle Ressourcen
verfügt. Lediglich Webspace und Domainmiete sind
unumgänglich. Was zählt, ist die Recherche und
Auswahl der
besten Lösungen. Grundlegende HTML-Kenntnisse sind aber wohl
unentbehrlich, will man die grundsätzliche Kontrolle behalten.
Will man Mr. Spock, der mit übermenschlichen intellektuellen
Fähigkeiten ausgestattet ist, nacheifern, so kann man sich das
ganze technische Knowhow auch selbst aneignen. Das ist aber
für
einen gewöhnlichen Menschen nicht logisch, sofern die
Mühen
unverhältnismäßig zum Lohn sind.
Entscheidend ist vielmehr, welcher Teil der eigenen
Wertschöpfung beim Besucher ankommt, den bekanntlich der
technische Hintergrund wenig interessiert. Hierbei sind die
Handlungsalternativen durch das Betätigungsfeld eingegrenzt.
Ist dieses abgesteckt, kann zur Entscheidung übergegangen
werden.
Handlungsauswahl im Entscheidungskalkül
Mr. Spock als Blogger würde möglichst
zielgruppenaffine Artikel aus seinem Interessensgebiet schreiben
anstatt in Belanglosigkeiten abzuschweifen. Als Shopbetreiber
würde er sich kaufmännischer Analysen und
Kalkulationen bedienen, die ihm z. B. die günstigsten
Bezugsquellen und lukrativsten Vertriebskanäle aufzeigen.
Kurzum, Spock würde im gesteckten Rahmen die am meisten
erfolgversprechenden Hebel in Gang setzen. Dabei muss er freilich auch
mal nach bestem Wissen und Gewissen einen Schuss ins Blaue riskieren
(das tut er nach Dr. McCoys Worten im Film Star Trek IV), da nicht alle
Prämissen der Realität bekannt sind.
Rein formal findet die eigentliche Entscheidung statt, indem die sich
aus den Handlungen einstellenden Ergebnisse mit den Zielvorstellungen
abgeglichen werden, woraus auf die Handlung mit den zieldienlichsten
Ergebnissen rückgeschlossen werden kann. Stehen
hierfür
bestimmte logische oder mathermatische Regeln bereit, so spricht man
vom Entscheidungskalkül.
Konsequenz in der Umsetzung
Klappert man stoisch und ohne die Mühen zu scheuen die oben
genannten Schritte ggf. mehrmals ab, so ist das schon die halbe Miete.
Mr. Spock würde dies ohne zu murren tun und alle Register nach
aller Regel der Kunst konsequent ziehen. Die Höhe des Erfolgs
ist aufgrund der letztlich unsicheren Umwelt die Unbekannte im Spiel,
aber eines ist sicher: Es springt mehr heraus, als wenn man ziellos
seine Energie vergeudet und dieses mehr ist mit sehr hoher
Wahrscheinlichkeit auch sehr viel, wie der Erfolg systemtisch
vorgehender Webmaster verdeutlicht.
Mission
Conquista del mondo ist eine Artikelserie über
Geschäftsideen,
Geldanlage und andere Wege zur Vermögensmehrung. Im Geiste
eines klassischen Kaufmanns wird die finanzielle Welt nach
Arbitrage-Möglichkeiten untersucht.